Berlin Prenzlauer Berg

                                     meine zweite Heimat


Der Ortsteil Prenzlauer Berg ist Teil des Bezirks Pankow im Nordosten Berlins und grenzt im Westen und Südwesten an den Bezirk Mitte, im Süden an den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, im Osten an den Bezirk Lichtenberg und im Norden an die Ortsteile Weißensee und Pankow.

Geologisch liegt der Ortsteil vollständig auf der Grundmoränenfläche des Barnim und grenzt nach Südwesten (zum Bezirk Mitte) an das Berliner Urstromtal, das sich in der Eiszeit gebildet hat.

Der höchste Punkt des Ortsteils liegt heute mit 91 Metern über dem Meeresspiegel im Nordosten im Volkspark Prenzlauer Berg. Dieser Berg entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der Trümmerberge durch das Aufschütten von Trümmern aus der Innenstadt und anschließender Begrünung.

In Prenzlauer Berg gibt es bis auf kleine Seen im Volkspark Prenzlauer Berg und im Thälmannpark keinerlei Wasserflächen und heute auch keine Waldflächen mehr.

Prenzlauer Berg ist geprägt durch Altbauten, die größtenteils aus der Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert (1889 bis 1905) stammen. Über 80 % aller Wohnungen des Gebiets entstanden vor 1948, das älteste noch vorhandene Gebäude ist von 1848 (Kastanienallee 77). Im Zweiten Weltkrieg wurden im Vergleich zu anderen Stadtteilen verhältnismäßig wenige Gebäude zerstört, das Gebiet wurde zu DDR-Zeiten jedoch vernachlässigt und die letzten Ruinen erst Anfang der 1970er-Jahre abgetragen. Nach der Wende wurde die marode Bausubstanz in großen Teilen saniert, Baulücken wurden bereits seit Mitte der 1980er-Jahre geschlossen.



Prenzlauer Berg bildet heute ein fast homogenes Altbaugebiet. Über 300 Gebäude stehen unter Denkmalschutz, wie das Stadtbad Oderberger Straße, die Brauerei in der Milastraße oder die Brauerei in der Knaackstraße. Der innenstadtnahe Teil ist von Restaurants und Bars geprägt. Besonders in der Kastanienallee, um den Kollwitz- und um den Helmholtzplatz konzentriert sich die berlintypische Gastronomie. Mittelpunkt des Nachtlebens ist das Gebiet um den U-Bahnhof Eberswalder Straße, an dem sich Schönhauser Allee, Danziger-/Eberswalder Straße und Kastanien-/Pappelallee schneiden. Diese Kreuzung und der Kiez werden „Ecke Schönhauser“ genannt. Diese ältere berlinische Bezeichnung wurde als Titel für den gleichnamigen DEFA-Kultfilm von 1957 verwendet und dadurch allgemeiner bekannt. „Unter dem U-Bahnbogen an der Ecke Schönhauser Allee trifft sich täglich das junge Deutschland. Die Erwachsenen stören sich an der Gruppe Jugendlicher, den Halbstarken, ohne zu fragen, warum sie auf der Straße ihre Freiheit suchen.“ (Berlin – Ecke Schönhauser…)

 

Der Ortsteil bietet städtebaulich ein relativ einheitliches Bild, er ist ganz überwiegend von fünfgeschossigen Wohngebäuden in geschlossener Blockbauweise geprägt. Die Blöcke sind in den meisten Fällen durch die großen Grundstückstiefen und zahlreichen Hinterhofnutzungen sehr groß, manche haben einen Umfang von mehr als einem Kilometer.

Herausragende Gebäude sind die großen Kirchen des Ortsteils, von denen die Gethsemanekirche von August Orth an der Stargarder Straße (1891–1893) die bekannteste ist. Ihr 66 Meter hoher Turm wird noch vom 79 Meter hohen Turm der Segenskirche an der Schönhauser Allee und dem 68 Meter hohen Turm der Immanuelkirche an der Prenzlauer Allee übertroffen. Auch repräsentative Schulbauten, überwiegend von Ludwig Hoffmann entworfen, heben sich von der Wohnbebauung ab.

In der Rykestraße befindet sich die größte Synagoge Deutschlands. Die Bauarbeiten begannen Ende 1903, geweiht wurde sie am 4. September 1904. Die Reichspogromnacht überstand das Gebäude, da die Synagoge dicht von „arischen“ Gebäuden umgeben war. Die Synagoge wurde geschändet und im April 1940 enteignet. Am 30. August 1953 wurde sie erneut eingeweiht und nach der Wende denkmalgetreu nach der Erstfassung von 1904 saniert. Auf dem 1827 eröffneten Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee gibt es über 22.500 Gräber und 750 Familiengrüfte, unter anderem die Gräber von David Friedländer, Max Liebermann, Leopold Ullstein, Ludwig Bamberger, Eduard Lasker und Giacomo Meyerbeer.

Ein Wahrzeichen von Prenzlauer Berg ist der ehemalige Wasserturm („dicker Hermann“) an der Ryke- Ecke Knaackstraße aus dem Jahr 1877, der erste Wasserturm Berlins. Ein weiteres auffälliges Gebäude ist das 1987 eröffnete Zeiss-Großplanetarium an der Prenzlauer Allee.

Im Westen des Ortsteils nördlich an den Jahn-Sportpark (siehe Sport) schließt sich der Mauerpark an. Diese öffentliche Grünfläche verblieb, da durch den Mauerbau zwischen Nordkreuz und Bernauer Straße das Gebiet des vormaligen Güterbahnhofs belegt war und so eine andere Nutzung für 40 Jahre unterblieb.

Schon zu DDR-Zeiten prägten Studenten, Kulturinitiativen und Literaten das Image von Prenzlauer Berg. Nach dem Fall der Mauer hat sich Prenzlauer Berg zum Szeneviertel entwickelt und ist vor allem für sein ausgeprägtes Nachtleben und die Vielzahl an Kneipen, Cafés und Clubs bekannt.

Besonders am Kollwitz- und Helmholtzplatz gibt es viele unterschiedliche Restaurants und Cafés. In der Kastanienallee finden sich außerdem viele kleinere Geschäfte, das Kino Lichtblick und das Dock11-Theater. Die Kulturbrauerei ist ein Zentrum des kulturellen Lebens in Prenzlauer Berg. Sie befindet sich im Gebäudekomplex der ehemaligen Schultheiss-Brauerei an der Schönhauser Allee/Danziger Straße, der von September 1998 bis Januar 2001 saniert wurde. Hier gibt es Kinos, Restaurants und Theater: Das schon 1922 in Berlin gegründete russische Kammertheater und das Theater RambaZamba, in dem der Verein Sonnenuhr e. V. mit geistig behinderten Künstlern arbeitet. Daneben befinden sich auf dem Areal auch Veranstaltungsräume, Clubs, und die Literaturwerkstatt Berlin.

Der kommerzielle Mittelpunkt des Stadtteils liegt beim S-Bahnhof Schönhauser Allee, wo die Schönhauser Allee Arcaden, ein Einkaufszentrum nach dem typischen Muster der ostdeutschen Nachwendejahre, Kunden auch aus dem ursprünglichen Pankow anziehen. Typisch für Prenzlauer Berg sind kleine autonome Läden.

Unter den vielen Klubs in Prenzlauer Berg sind die Stammclubs vieler Berliner Bands wie Rammstein, den Beatsteaks, In Extremo oder Rosenstolz. Wichtige Klubs sind beispielsweise der Knaack-Klub, in der Kulturbrauerei neben dem NBI der Frannz Klub, das Kesselhaus, der Soda Club, der Mittwochsclub in der Kopenhagener Straße und fünf weitere Clubs. Weiterhin Pfefferberg, Prater und Steinhaus.

In einem früheren Verwaltungs- und Wohnhaus der Berliner Städtischen Gasanstalt (bis 1981 genutzt), gelegen in der Danziger Straße 101 am Ernst-Thälmann-Park, zog nach Umbau und Sanierung 1986 das Theater unterm Dach, ein professioneller Theaterspielverein ein. Das Haus besitzt 99 Sitzplätze und einige Probenräume.

Der perfekte Tag in Prenzlauer Berg

 

Wer sich für ein Zimmer in Berlin Prenzlauer Berg entschieden hat, dem sei noch dieser Insider-Tipp ans Herz gelegt: Für den perfekten Tag in Berlin Prenzlauer Berg, braucht es nicht viel: Nur ein bisschen Muße und Zeit, um die Schönheiten dieses besonderen Viertels auf Schusters Rappen zu entdecken.

Ausgiebig gefrühstückt wird in einem der vielen hippen Cafés am Kollwitz- oder Helmholtzplatz. Danach geht es los durch die Schönhauser Allee mit ihren vielen Geschäften. Ein Spaziergang durch die Seitenstraßen lohnt immer: Hier finden sich kleine Boutiquen und Läden zum Stöbern und fündig werden. Kunst im Park gibt es im Volkspark zu sehen. Als Mittagssnack darf eine Original-Konnopke-Currywurst nicht fehlen: An der Danziger Straße gibt es das scharfe Würstchen, das angeblich von hier aus die Welt eroberte. Abends lässt sich Kultur und Nachtleben in Prenzelberg ganz besonders gut miteinander verbinden: Erst eine Lesung, ein Theaterstück oder eine Vernissage und dann geht es zum Abzappeln in einen der angesagten Clubs in Prenzlauer Berg.

Wie entwickelt sich das Nachtleben in Berlin