Celle meine Heimat



Die Schlossanlagen


Lassen Sie sich in eine wunderbare Zeit entführen, tauchen Sie ein in eine Welt zwischen Tradition und Gegenwart...

Das Herzogschloss, sicher das bedeutendste Bauwerk der Stadt, geht auf eine Anlage aus dem 13. Jahrhundert zurück. Im 14. Jahrhundert wurde die ehemalige Burg zum Fürstensitz umgestaltet. Nach Einführung der Reformation unter Herzog Ernst dem Bekenner erfolgte ab 1530 der Umbau zu einem Renaissanceschloss. Während der Regierungszeit Herzog Georg Wilhelms (1665 - 1705) und seiner Gemahlin Eléonore d'Olbreuse fanden umfangreiche Um- und Ausbaumaßnahmen statt, die dem Schloss sein bis heute vorherrschendes barockes Erscheinungsbild gaben.

Nach dem Tod Georg Wilhelms wurde das Celler Schloss nicht mehr regelmäßig bewohnt. Von 1772 bis 1775 lebte die dänische Königin Caroline Mathilde nach ihrer Scheidung von Christian VII. im Ostflügel des Schlosses, 1839/40 wurde es unter Leitung des hannoverschen Architekten G.L.F. Laves zur Sommerresidenz des hannoverschen Hofes ausgebaut.

Die Vorgeschichte der Schlossanlagen beginnt mit dem späten 18. Jahrhundert, weil bis dahin die Befestigungsanlagen unangetastet geblieben waren.
Mit dem Abbruch wurde 1784 an den westlichen Bastionen begonnen und bis 1827 fortgesetzt. Das Material ist größtenteils in den ursprünglich sehr breiten Schlossgraben verfüllt worden. Das neu entstandene Gelände zwischen Schloss und dem auf eine durchschnittliche Breite von 23 Fuß (ca. 6,7 m) reduzierten Schlossgraben wurde mit Bäumen bepflanzt und als Promenade entlang einer rundumführenden Pappelallee genutzt.


Der Französische Garten


 

Namensgebend für den Französischen Garten waren wahrscheinlich die in Diensten des Celler Herzogs Georg Wilhelm stehenden französischen Gärtner PERRONET (ab 1670) und Rene DAHURON (1690-1701). Letzterer war verantwortlich für die erste komplette Anlage eines Nutz- und Lustgartens in der höfischen Gartentradition des frühen 17. Jahrhunderts.


In den Jahren 1695 und 1696 wurde eine doppelte Lindenallee gepflanzt und gab dem Garten eine bis heute bestehende dominante Mittelachse in Ost-West-Richtung (die Lindenallee wurde 1951 - 1953 vollständig erneuert).


Das Alte Rathaus


Als Herzog Otto der Strenge 1292 die Stadt Celle nach seinen Plänen anlegen ließ, entstand auch das Rathaus am Markt.


Das Gebäude ist eindrucksvolles Zeugnis der Herzogherrschaft. Es wurde im 14. und 16. Jahrhundert ausgebaut und reich verziert. Der Nordgiebel ist ein Meisterwerk der Weserrenaissance. Im Ratskeller befinden sich noch immer gotische Kreuzgewölbe.Beachten Sie Persönlichkeiten der Celler Stadtgeschichte: Herzog Otto der Strenge (1266 - 1330), Herzog Ernst der Bekenner (1497 - 1546), Königin Caroline Mathilde von Dänemark (1751 - 1775), Dichter Ludwig Christian Heinrich Hölty (1748 - 1776) und Heidedichter Hermann Löns (1866 - 1914).

Celles ältestes datiertes Haus wurde 1526, Am Heiligen Kreuz 26, erbaut. Auffällig ist der gotische Treppenfries.


Stechbahn


Die Stechbahn, früher Steckelbahn, ist der ehemalige Turnierplatz der Stadt mit der um 1530 erbauten Löwenapotheke, die bis 1849 fürstliche Hofapotheke war.

Vor dem Gebäude befindet sich ein Hufeisen im Pflaster. Es kennzeichnet die Stelle, an der 1471 Herzog Otto der Großmütige verunglückt sein soll.

Die Sage berichtet, dass Herzog Otto II. während eines Turniers auf der Stechbahn vom Pferd gestürzt sei und dabei den Tod gefunden habe. Das in der Stechbahn befestigte Hufeisen erinnert an diese Begebenheit.

Die in den Stein gemeißelte Jahreszahl 1471 nennt das Todesjahr des Herzogs. Schon im Jahre 1763 wird diese Erinnerungsstätte erstmalig erwähnt.

In den Jahren 2004/2005 wurde der Platz neu gestaltet. Vor die Aufgabe gestellt, diesen, im Laufe der Jahrhunderte mehrfach um- und neu gestalteten Bereich auf der Südseite der evangelisch -lutherische Stadtkirche St. Marien dem Verkehrskonzept Innenstadt anzupassen und als Platz für die Bürgerinnen, Bürger und Besucher der Stadt Celle attraktiver zu machen, wurde der historische Hintergrund, der zur Namensgebung führte, in die Überlegungen mit einbezogen und als Gestaltungsmittel aufgegriffen.

Im Rahmen des Umbaus der Stechbahn wurde am 03. Oktober 2004 der neu gestaltete Platz vor der Kirche als erster Bauabschnitt offiziell eingeweiht. Hier zeigen wir Fotos von der Einweihung.


Das Neue Rathaus


Seit 1999 sind nahezu alle Ämter, heute Fachdienste, der Stadtverwaltung Celle in zwei Gebäuden auf dem Gelände der ehemaligen Heidekaserne zusammengefasst. Für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bedeute dies, dass sie nahezu alle Dienstleistungen der Verwaltung zentral an einem Standort in Anspruch nehmen können. Doch die Geschichte dieser Gebäude begann ganz anders...

Für zwei Bataillone des traditionsreichen Hannoverschen Infanterie-Regiments Nr. 77 wurde ab 1873 die “Große Infanterie-Kaserne“ bereitgestellt. Diese so genannte Heidekaserne war eine der größten militärischen Anlagen im damaligen Deutschen Reich.

Der 181 m lange, 4 1/2-geschossige (Firsthöhe 25 m) Backsteinbau bot Raum für 1200 Personen in 300 Räumen. Die Mannschaftsräume hatten eine Breite von 5,95 m und eine Tiefe von 9,50 m; hier waren 24 Soldaten in 3-stöckigen Betten untergebracht. Die Seitenflügel waren den Unteroffizieren und Offizieren vorbehalten sowie - wenn vorhanden - auch deren Familien.

Der Stil des Gebäudes ist der der Neugotik, der Stil also, dem sich das damalige preußische und protestantische Herrscherhaus verpflichtet fühlte.

Das “Heideregiment“, die 77er, wurden nach dem 1. Weltkrieg 1919 aufgelöst, die Heidekaserne erlebte in der Folgezeit der Weimarer Republik und in der Nazizeit wechselnde Besatzungen ohne wesentliche bauliche Veränderungen. Die Nachkriegszeit sah rasch wechselnde britische Belegungen, zuletzt bis 1992 das 14. Signal Regiment.

1979 bereits schrieb die Cellesche Zeitung, daß Celler Bürger “hofften, dass mit der Celler Langzeitplanung diese Kaserne eines Tages abgerissen wird und ein modernes Verwaltungszentrum auf dem Wildgarten entsteht“. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden auch die Militärblöcke und ihr Bedrohungspotential obsolet.

Die Heidekaserne wurde von den britischen Streitkräften nicht mehr benötigt. Die Chronik zeigt den schwierigen Weg eines traditionsreichen militärischen Gebäudes bis hin zur friedlichen Nutzung als neues Rathaus der Stadt Celle.